Adept Hemi – Der Einsteiger Gamingstuhl im Test

Adept Gaming ist der neue Player im Segment der Gamingstühle und bringt gleich zwei Modelle auf den Markt – das Einsteigermodell Adept HEMI und die Premiumversion Adept HOLO. Die Besonderheiten der beiden Stühle – sie sind Made in Germany und werden klimaneutral produziert und versandt. Außerdem heben sie sich auch optisch von ihrer Konkurrenz ab. Für meinen Test hat mir das Team von Adept Gaming das Einsteigermodell mit allen Extras zur Verfügung gestellt. Im nachfolgenden Review zum Adept HEMI Gamingstuhl gehe ich auf den Sitzkomfort, die Verarbeitung des Materials, die Garantie, den Preis und die Features ein. Ich werde versuchen, alle Punkte so gut ich kann auszuarbeiten, um euch bei eurer Kaufentscheidung behilflich zu sein.

Bevor es losgeht, möchte ich euch noch darauf hinweisen, dass das Empfinden im Bezug auf den Sitzkomfort sehr subjektiv ist. Jeder Mensch nimmt diesen Punkt unterschiedlich wahr. Einige bevorzugen etwas straffere Sitzflächen, andere dagegen möchten möglichst weich sitzen.

Über den Adept HEMI Gamingstuhl

Wie eingangs erwähnt, handelt es sich bei dem Adept HEMI um das Einsteigermodell. Doch auch hier gibt es schon vieles mit im Paket, was andere Hersteller nicht einmal bei ihren Premiumversionen anbieten. Der HEMI verfügt in seiner Basis Version über eine Synchronmechanik und 4D Armlehnen. Darüber hinaus gibt es die Option, eine Lordosenstütze und Designrollen gegen Aufpreis verbauen zu lassen. Für meinen Test hat mir Adept-Gaming das Basispaket mit allen Extras zur Verfügung gestellt. Somit fehlen meinem Testmodell im Vergleich zur Premiumvariante lediglich 3. Dinge – die Front-Tiltfunktion, eine verstellbare Sitzfläche und ein Aluminiumfußkreuz. Ansonsten ist mein HEMI technisch absolut identisch zu seinem großen Bruder, dem HOLO.

Beide Modelle können zudem noch individualisiert werden – und hier bietet Adpet wirklich schöne Optionen. Hierzu zählen die Sleeves und das Fußkreuz, in die ihr euren Namen und / oder Clantag einarbeiten lassen könnt. Das ist insbesondere für alle Streamer unter euch ein großer Pluspunkt, denn die Sleeves sind frontal in Schulterhöhe ausgerichtet und damit ist der Schriftzug perfekt lesbar. Darüber hinaus könnt ihr Farbe und Bezug sowie die Rollen Konfigurieren. Die nachfolgende Tabelle zeigt euch noch einmal die Unterschiede in einer Gegenüberstellung.

Einfacher Aufbau

Der Adept HEMI punktet auch mit einem einfachen und schnellen Aufbau. Es ist wirklich kinderleicht und man benötigt hierzu weder Werkzeuge noch die Hilfe einer zweiten Person, um den Stuhl zusammen zu bauen. Nachdem ich den Stuhl aus seinem Karton befreit habe – er kommt übrigens ganz ohne Kunststoffverpackung aus und ist dennoch beim Transport gut geschützt – kann ich mich von unten nach oben durcharbeiten.

• Rollen in das Fußkreuz klicken
• Gasdruckfeder in das Fußkreuz stecken
• Sitzfläche auf Gasdruckfeder stecken und einmal drauf platz nehmen
• Rückenlehne in Sitzfläche einführen und mechanisch fixieren

Auspacken und aufbauen hat damit nicht einmal 5 Minuten gedauert. Und das Resultat kann sich sehen lassen, in vielen Belangen. Meine anfängliche Skepsis, ob die Steckmechanik ihren Job auch wirklich gut macht und den Stuhl zusammenhält, wurde dabei auch gleich mit beseitigt. Es ist absolut stabil.

Hochwertig und Nachhaltig

Die Philosophie von Adept-Gaming ist es, qualitativ hochwertige und zugleich nachhaltige Stühle zu produzieren. Hierzu arbeitet das Team mit einem renommierten Hersteller in der Nähe von Nürnberg zusammen. Die verwendeten Stoffe sind vegan und werden von namhaften Herstellern in Italien gefertigt, die ebenfalls Sitzbezüge für Fahrzeuge fertigen. Dadurch lassen sich lange Lieferketten verhindern und eine hohe Produktionsqualität gewährleisten.

Das Ganze merkt man auch schon direkt, wenn man den Stuhl auspackt. Das verwendete Material der Bezüge – in meinem Fall eine Kombination von Mikrofaser und Stoff Bezug – fühlt sich sehr edel an. Die Verarbeitung ist wirklich zufriedenstellend. Inwieweit die Nähte und alles halten werden, wird ein Langzeittest zeigen. Bislang habe ich den Stuhl mehrere Monate im Einsatz und alles ist noch wie neu. Zudem ist der Bezug des Adpet HEMI im Vergleich zu anderen Stühlen, die oft in den ersten Wochen oder sogar Monaten einen extrem starken chemischen Geruch aufweisen, absolut geruchsneutral. Das ist für mich ein weiterer Plus-Punkt, den ich an dieser Stelle hervorheben möchte. Wenn ihr, wie ich zu den Menschen zählt, die sehr empfindlich auf Gerüche reagieren, könnt ihr das sicher verstehen.

Die verwendeten Kunststoffelemente des Stuhls sind auf Leichtigkeit ausgelegt, was sowohl beim Aufbau als auch bei der Bewegungsfreiheit seine Vorteile hat. Der Kunststoff arbeitet zudem auch stellenweise etwas mit, wenn ihr euch im Stuhl bewegt. Alles in allem fühlt sich aber auch der verwendete Kunststoff wertig und robust an. Wenn ihr euch für weitere Details rund um die Produktion des Stuhls interessiert, schaut gerne auf der Homepage von Adept-Gaming vorbei (hier klicken).

Sitzkomfort

Kommen wir nun zum wohl wichtigsten Punkt, der für mich die Kaufentscheidung eines Stuhls ausmacht – der Sitz-Komfort. Ich habe den Adept HEMI über die vergangenen Monate hinweg sowohl beim Zocken als auch beim Arbeiten im Homeoffice verwendet. Hier macht der Stuhl meiner Meinung nach durch seine vielseitigen Einsatzgebiete und auch Einstellungsmöglichkeiten eine wirklich gute Figur. Positiv zum Komfort tragen neben der gut balancierten Polsterung der Sitzfläche und auch den gepolsterten Armlehnen vor allem die verbauten Features bei. Im Nachfolgenden gehe ich hierauf noch etwas genauer ein.

Polsterung

Die Polsterung der Sitzfläche ist für meinen Geschmack sehr gut abgestimmt. Der Adept HEMI Gaming Stuhl fühlt sich weder zu weich noch zu Hart an. Durch den angemessenen Härtegrad der Polsterung wird für ein ausgewogenes Verhältnis aus bequemem und aktiven sitzen gesorgt. Das Material der Rückenlehne ist ca. 3 cm dick und das der Sitzfläche etwa 6 cm dick. Damit ihr euch hier noch etwas besser orientieren könnt, der für die Polsterung der Sitzfläche verwendete Schaumstoff wirkt etwas straffer als das Material, welches beim DX Racer zum Einsatz kommt, ist aber weicher als der Schaumstoff, den die Firma Noblechairs bei ihren Stühlen zur Polsterung benutzt. Ich würde den Härtegrad der Polsterung auf jeden Fall als angemessen bezeichnen.

Als Tipp für euch, wenn ihr euch einen Stuhl kauft, achtet unbedingt immer darauf, dass eure Stühle nicht zu weich sind. Das mag zwar zunächst sehr bequem wirken, verhindert aber, dass ihr euch hin und wieder mal etwas im Stuhl bewegt. Gerade wenn ihr lange zockt oder auch arbeitet, ist es sehr wichtig, aktiv zu sitzen, um Haltungsschäden und Rückenproblemen entgegenzuwirken.

Synchronmechanik

Auch die Synchronmechanik wirkt sich sehr positiv auf den Sitzkomfort aus. Falls ihr mit diesem Begriff nicht vertraut seid, möchte ich ihn euch kurz erläutern. Technisch gesehen folgt die Rückenlehne des Stuhls der Bewegung, wenn man sich vor- und zurücklehnt. Die Synchronmechanik animiert mich so zu häufigeren Positionswechseln – also dem oben häufiger angesprochenen aktiven Sitzen – und mein Rücken dankt es mir. Mit einem Verstellrad unter der Sitzfläche lässt sich darüber hinaus der Härtegrad der Synchronmechanik problemlos auf jedes Körpergewicht einstellen. Zusätzlich lässt sich das Ganze natürlich auch fixieren, wenn man mal eine Weile einfach zurückgelehnt im Stuhl zocken will. Was ich mir hier noch wünschen würde, wären ein paar zusätzliche Stufen, in denen die Rückenlehne dann einrasten kann. Ansonsten ist das Feature aber absolut genial und ich möchte darauf nicht mehr verzichten.

Lordosenstütze

Während manch anderer Gamingstuhl lediglich mit einem Kissen für den Lendenbereich daher kommt, das man relativ ungenau anpassen kann, verfügt der Adept HEMI über eine verstellbare Lordosenstütze. Diese ist für mich ebenfalls ein hervorragendes Feature des Stuhls, das ich gerne hervorheben möchte. Dank der beiden Verstellräder für Höhe und Tiefe lässt sich die Lordosenstütze ideal für jede Körpergröße und Rückenform anpassen, was dazu beiträgt, dass die Lendenwirbelsäule ausreichend gestützt wird. So wird weiteren Fehlhaltungen ideal entgegenwirkt – und das macht sie für mich unverzichtbar. Ich kann euch auch nur zu diesem Upgrade raten, wenn ihr viel am Zocken seid.

Verstellräder für Lordosenstütze unter der Abdeckung auf der Stuhlrückseite

Für einen cleaneren Look hat sich das Team von Adept zudem dazu entschieden, die beiden Verstellräder für die Höhen- und Tiefenanpassung auf der Rückseite unter der unteren Backplate zu verstecken. Das ist nicht nur Optisch wirklich ausgezeichnet gelöst, sondern hat auch den Vorteil, dass die Mechanik so weniger anfällig ist. Es hat allerdings den Nachteil, dass man mit etwas zu kurz geratenen Armen nicht in der Lage ist, die Anpassungen während des Sitzens vorzunehmen und daher ein paar Mal aufstehen muss, bis man seine bevorzugte Einstellung gefunden hat. Aber da man diese Einstellung nur einmalig vornehmen wird, ist das meiner Meinung nach auch nicht weiter schlimm. Der final saubere Look auf der Rückseite des Stuhls und das Wissen, dass diese Umsetzung langlebiger ist, tröstet nämlich sehr darüber hinweg.

4D Armlehnen

Insbesondere, wenn ihr am Schreibtisch / Gamingtisch zockt oder arbeitet, sind die Armlehnen ein wichtiger Faktor für Sitzkomfort und auch Bewegungsfreiheit.  Dank der in 4D anpassbaren Armlehnen ist diese beim Adept HEMI auch jederzeit gewährt.

Die Lehnen lassen sich nach unten und oben sowie vor und zurück und darüber hinaus auch in eine seitliche Richtung mit einer Vielzahl von Einrastpunkten verstellen. Zudem sind die Armlehnen auch leicht gepolstert und verfügen über eine runde Vertiefung, welche dafür sorgt, dass die Arme noch komfortabler abgestützt werden. Die Einstellungsmöglichkeiten in die unterschiedlichen Richtungen machen den Stuhl wirklich sehr flexibel. Abgerundet wird das Ganze damit, dass ich die Armlehnen mit einem einfachen Handgriff anheben und wegklappen kann. Ein Feature, das Perfekt für alle geeignet ist, die auch gerne mal im Schneidersitz auf dem Stuhl platz nehmen möchten.

In Sachen Funktion und Komfort bin ich mit den 4D Armlehnen des Adept HEMI wirklich sehr zufrieden und möchte künftig weder beim Arbeiten noch beim Zocken darauf verzichten müssen.

Die Rollen

Die Rollen wirken sich für mich bei einem Stuhl auch indirekt auf den Komfort aus, da man beispielsweise an einem Ecktisch auch mal hin und her schwenkt. Und dabei ist es sehr wichtig, dass sich der Stuhl auf jedem Untergrund leicht fortbewegt. Auf meinem Laminatboden laufen die von mir gewählten Standardkunststoffrollen wirklich butterweich über den Boden. Mit den Designerrollen wird es vermutlich genauso sein, da sie sich lediglich durch ihre Optik voneinander unterscheiden.

Seit ich auf dem Adept HEMI Gamingstuhl sitze und von all seinen Features gebrauch mache, die mich in eine deutlich gesündere Sitzposition triggern, merke ich erst, welche fatale Fehlhaltung ich mir auf meinen vorherigen Stühlen über die Jahre antrainiert habe. Zudem habe ich durch das aktivere Sitzen auch spürbar weniger Verspannungen nach längerem Arbeiten am PC.

Optik

Optisch hebt sich der Adept HEMI definitiv von seiner Konkurrenz ab, die weitestgehend auf den Racinglook bei ihren Stühlen setzt. Sein modernes, schlankes und cleanes Design, bei dem darauf Wert gelegt wurde, die Bedienelemente bestmöglich zu verstecken, macht ihn zu einem echten Hingucker in der Gaming- und Arbeitsecke. Abgerundet wird die Optik durch die anpassbaren Sleeves und das Fußkreuz, in die man seinen Gamer- oder Clan-Tag einarbeiten lassen kann. Die gewählte Schriftart fügt sich gut in den cleanen Look des Stuhls ein und durch die Gravur wirkt es auch sehr edel.

Preis und Garantie

Mit 549€ für die Basisvariante des Einsteigermodells HEMI und 679€ für die Basisversion des Premiummodells HOLO bewegt sich Adept preislich im mittleren bis gehobeneren Bereich – je nach dem, mit welchen Stühlen man ihn vergleicht. Der Preis unter anderem auf die nachhaltige Produktion in Deutschland und die hochwertigen veganen Stoffe beim Bezug zurückzuführen. Sicherlich gibt es auf dem Markt auch kostengünstigere Stühle, doch diese kommen meist aus China und werden oftmals weder Umwelt- noch mitarbeiterfreundlich produziert. Außerdem gibt Adept ganze 5 Jahre Garantie auf den Stuhl. Des Weiteren ist immer jemand greifbar. Wenn mal etwas sein sollte, kann man jederzeit innerhalb der Support-Öffnungszeiten anrufen, mailen oder im Chat schreiben und bekommt direkt Hilfe.

Wer das Geld für einen teureren Stuhl erübrigen kann, sollte darüber nachdenken, ein hier ansässiges Unternehmen zu unterstützen. Dadurch tragt ihr zu wirtschaftlichem Wachstum sowie der Sicherung von Arbeitsplätzen bei und macht auch noch etwas für die Umwelt. Denn ein Gaming-Stuhl aus Deutschland muss nicht erst um die halbe Welt geflogen und dann zu euch nach Hause gefahren werden. Darüber hinaus erweist ihr euch bzw. der Gesundheit eures Rückens einen großen Gefallen. Ein Stuhl ist sicher das falsche Ende, an dem man sparen sollte, wenn man im Alltag (Arbeit und Freizeit) viel sitzt.

Fazit

Der Adept HEMI Gaming Stuhl macht dank seiner ergonomischen Features wie der Synchronmechanik und der optional verfügbaren Lordosenstütze einen perfekten Spagat zwischen Büro und Gaming-Stuhl. Technisch gesehen hat er von fast allen Stühlen in seiner Preisklasse mit die meisten Funktionen zu bieten und kann dadurch seine Konkurrenz in vielen Bereichen Schachmatt setzten. Wer mit einer Sitzfläche von 460 mm leben – und auf die Front-Tiltfunktion und das Aluminiumfußkreuz verzichten kann – macht also mit dem HEMI definitiv nichts falsch. Ansonsten solltet ihr einfach zum HOLO greifen, der Qualitativ ebenso überzeugend ist. Wenn ihr euch für den HEMI entscheidet, dann würde ich euch aber definitiv empfehlen, die Lordosenstütze als optionales Feature hinzuzufügen. Damit kostet der Stuhl zwar 40€ mehr, aber das ist es auch Wert. Die Verarbeitung und das verwendete Material für die Bezüge machen einen hochwertigen Eindruck – wie gut die Nähte über die Jahre hinweg halten, wird der Langzeittest zeigen – aber nach den ersten Monaten fast täglicher Benutzung bin ich hier wirklich guter Dinge.

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