Insurgency Sandstorm: So schlägt sich die Konsolenversion der Taktik-Shooter-Simulation

Review

by Ed Snow

Insurgency Sandstorm: So schlägt sich die Taktik-Shooter-Simulation auf Playstation

Schon seit der ersten Ankündigung von Insurgency: Sandstorm im Februar 2016 habe ich voller Spannung auf die Veröffentlichung der Konsolenversion gewartet und während dieser Zeit stets die Arbeiten des kleinen, aber sehr ambitionierten Entwicklerstudios New World Interactive mit Begeisterung verfolgt. Und nach 5 Jahren warten ist es endlich so weit, dass ich den Titel zocken kann. Koch Media, Focus Home Interactive und New World Interactive haben mir freundlicherweise einen Review Code für den Taktikshooter zur Verfügung gestellt. In meinem Test werde ich auf Gameplay-Mechaniken wie Gunplay, Movement, Anpassungsmöglichkeiten, die angebotenen Modi und die Atmosphäre des Shooters eingehen. Gespielt habe ich auf der Playstation 5.

Über Insurgency: Sandstorm

Insurgency: Sandstorm ist der Nachfolger zum Shooter Insurgency, der 2014 als Standalone erschien, bevor er zuvor Jahre Lang als eine Mod unter dem Namen Insurgency: Modern Combat auf Basis der Source Engine von Valve (Half Life | Counterstrike) erhältlich war. Im Jahr 2016 hat sich das Team von New World Interactive dann dazu entschieden, dem Shooter ein Engineupgrade zu verpassen und begann mit den Arbeiten an Insurgency: Sandstorm auf Basis der Unreal Engine 4. Das Spielprinzip wurde selbstverständlich beibehalten und so erwartet uns auch mit Insurgency: Sandstorm ein realistischer Taktikshooter, der sowohl Modes im Koop als auch PvP bereithält. Im Nachfolgenden mehr dazu.

Gampelay Elemente & Modes

Auch wenn Insurgency: Sandstorm eine Shootersimulation ist, erkennt man auf der Gameplay-Seite viele Einflüsse aus Klassikern des Genres. Neben Counterstrike sind das vor allem Gameplay-Elemente aus Battlefield und Call of Duty. Die Entwickler haben diese aber vollkommen eigen interpretiert, wodurch sie etwas ganz Neues erschaffen haben. So werden beispielsweise in Frontlines die Spielprinzipien von Modi wie Rush aus Battlefield mit Bombenentschärfung aus Counterstrike kombiniert. Also Sektoren einnehmen, bis zum Ziel vordringen und dann Sprengen. Und das macht unheimlich viel Spaß. Natürlich gibt es auch traditionelle PvP-Modes wie Domination, die an Herrschaft aus Call of Duty angelehnt sind, jedoch viel taktischer und auf teilweise größren Karten gespielt werden. Auch auf der PvE Seite gibt es eine ordentliche Auswahl.

Insgesamt bietet der Shooter vier zielbasierte Versus- und vier zielbasierte Koop-Modi und damit eine sehr ausgewogene Anzahl für den Start. Bei den PvP Modes handelt es sich um Push, Firefight, Frontline und Domination und bei den Koop-Modi um Checkpoint (Core | Hardcore), Survival und Outpost. Sie alle bieten taktische Erlebnisse für jeden Geschmack. Die Runden dauern je nach Modus i.d.R. zwischen 10 und 20 bzw. 20 bis 30 Minuten. Wer ein kompetitives Erlebnis sucht, kommt hier definitiv auf seine kosten.

Gunplay & Movement

Gunplay und Movement sind sehr realistisch und skillbasiert. Durch den Verzicht auf ein Fadenkreuz heißt das für uns Free-Aim und das sorgt dafür, dass das Waffengefühl noch immersiver ist. Ich bin schon sehr darauf gespannt, das Ganze mit der Unterstützung der adaptiven Trigger auf der PS5 zu spielen. Denn das bedeutet direkt eine weitere Steigerung der Immersion. Das ballistische System, die Rückstoßmuster der verschiedenen Waffen und wie alles durch die Aufsätze beeinflusst wird, ist vorbildlich umgesetzt. Auch die Hitboxen funktionieren anständig. Hat man sich erst mal mit allen Waffen vertraut gemacht und die besten Einstellungen für den bevorzugten Spielstil gefunden, ist das Gameplay sehr motivierend. Die Entwickler haben sich wirklich sehr viel Mühe bei der Umsetzung eines auf den Wettbewerb ausgerichteten Shootererlebnis gegeben.

Ausrüstungsklassen, Arsenal, Personalisierung

In Insurgency Sandstorm spielt ihr in den Rollen von zwei Fraktionen. Je nachdem auf welcher Seite ihr im PvP kämpft, seid ihr entweder der Security (Spezialeinheit) oder den Insurgents (Terroristen) zugewiesen. Innerhalb der Fraktion habt ihr Zugriff auf unterschiedliche Ausrüstungsklassen, durch die euch eine Kampfrolle im Team zugewiesen wird. So könnt ihr euer Team bestmöglich unterstützen. Bei den Ausrüstungsklassen handelt es sich um den Frontsoldat, Brecher, Berater, Sprengtechniker, Präzisionsschütze, MG-Schütze, Beobachter und Kommandant. Die Klassen werden nach und nach durch den Aufstieg im freigeschaltet. Der Kommandant kann ab Soldatenlevel 20 ausgerüstet werden. Für den Modus Domination gibt es die separate Ausrüstungsklasse namens Totschläger zugewiesen. Hier wäre es noch schön, wenn es in Domination mehrere Totschlägerklassen geben würde, damit man sich ein paar Waffeneinstellungen speichern kann.

Zusammenspiel von Ausrüstungsklassen

Der starke Fokus auf Teamplay zeigt sich in der Art und Weise, wie das Zusammenspiel der Ausrüstungsklassen funktioniert. So eignet sich der Brecher für Close-Quarter und Häuserkampf, Präzisionsschützen können Punkte über Außenlinie absichern und so ihre Teammitglieder decken, während sie mit den Frontsoldaten vorrücken. In der Rolle eines Kommandanten kann man in ausgewählten PvP-Modi und Koop-Modi Luftunterstützung, Bombardierungen und mehr anfordern. Damit der Befehl auch in der Basis ankommt, benötigt das Team aber auch zusätzlich einen Beobachter, der mit seinem Funkgerät die Unterstützungsanforderung an die Basis weiter gibt. Mit dem Sprengtechniker kann man zur Fahrzeugabwehr beitragen. Damit nicht alle oder zu viele Spieler in der gleichen Klasse spielen, sorgt eine Begrenzung der verschiedenen Kampfrollen pro Team für den nötigen Ausgleich. Das System ist sehr durchdacht und macht Insurgency: Sandstorm zu einem idealen Spiel für alle Teamspieler und natürlich auch Clans.

Arsenal

Mit Ausnahme der Todschlägerklasse, die jede Ausrüstung verwenden und nur im Modus Domination genutzt werden kann, hat jede Klasse Zugriff auf ein unterschiedliches Arsenal an Waffen und Ausrüstung. Die Auswahl hier ist sehr vielfältig und auf die Ausrüstungsklasse Zugeschnitten. Sie reicht von SMGs und Punmpguns über Sturmgewehre bis hin zu DMRs, Scharfschützengewehren und LMGs. Brecher haben beispielsweise Zugriff auf SMGs und Shotguns. Der Frontsoldat auf Sturmgewehre, der Präzisionsschütze auf Sniper, DMRs usw. Es gibt natürlich auch übergreifende Ausrüstungsgegenstände, die in allen Ausrüstungsklassen ausgestattet werden können. Dazu zählen Gasmasken, Granaten, Munitionswesten, Panzerung und Nahkampfwaffen.

Das Ausrüsten von Waffen, Granaten, Westen und Panzerung wird durch ein Vorratspunktesystem balanciert. Jeder Gegenstand, den ihr eurer Ausrüstung hinzufügt, hat einen bestimmten Wert und zieht entsprechend Punkte ab. Dadurch wird für eine Ausgewogenheit zwischen Waffen, Aufsätzen und mitgeführter Ausrüstung gesorgt. Die gewählte Ausrüstung wirkt sich zudem auf eure Beweglichkeit sowie Widerstandsfähigkeit und den Rückstoß der Waffe aus. Darüber hinaus kann sie euch weitere Vorteile im Kampf verschaffen. Mit einer Gasmaske überlebt ihr nicht nur Giftgasangriffe, sondern könnt euch auch ohne zu Husten durch Rauch bewegen und euch Gegnern nähern, ohne eure Position preiszugeben. Das System gefällt mir wirklich sehr gut und der Ausrüstungseditor ist einfach zu bedienen. Dank der Vorschau und Stats-Anzeige kann man direkt die vorgenommenen Änderungen und ihre Auswirkungen sehen.

Personalsierung

Neben der Ausrüstung könnt ihr auch das Aussehen eurer Soldaten nach euren Wünschen gestalten. Von Geschlecht über Gesichter und Frisuren sowie Bärten bis hin zur Kleidung bieten sich euch umfangreiche Möglichkeiten zur Anpassung. Es wäre schön, wenn im Laufe der Zeit noch weitere Gesichter, Frisuren und Bartstile sowie Maske und andere Kleidungsstücke hinzugefügt würden. Denn auf dem Freispielen neuer kosmetischer Objekte liegt letztlich der Grind von Insurgency:Sandstorm.

Hier lassen sich Credits erspielen. Mit dieser In-Game-Währung können dann die kosmetischen Gegenstände für die Charaktere innerhalb der beiden Fraktionen freigeschaltet werden. Credits bekommt man sowohl für Koop als auch PvP Einsätze. Zielbasiertes Spielen wird hier übrigens besonders hoch belohnt. Daher möchte ich dies hier ebenfalls als positiv hervorheben. Natürlich sind die erforderlichen Credits für den ein oder anderen coolen Gegenstand auch mal etwas höher. Das ist aber sehr motivierend, denn man soll ja auch auf etwas hinarbeiten können. Zusätzlich zu den kostenlosen kosmetischen Gegenständen könnt ihr euch optional auch DLC kaufen, mit denen ihr eure Anpassungsmöglichkeiten erweitern könnt.

Grafik| Maps | Map-Design | Atmosphäre | Sound

Die Anzahl der Maps zum Launch ist mehr als anständig und die Schauplätze sind sehr vielfältig. Für zusätzliche Abwechslung sorgt zudem eine Tag- und Nacht-Einstellung, da man so die Karten noch einmal ganz anders wahrnimmt. Insgesamt warten 13 Karten auf euch, die ihr über die verschiedenen Modes hinweg spielen könnt. Bei den Karten handelt es sich um Bab, Tideway, Crossing, Citadel, Outskirts, Farmhouse, Ministry, Refinery, Power Plant, Precinct, Hillside, Tell und Hideout.

Screenshots von PS4 Version auf PS5 im Leistungsmodus

Sie alle sind fiktive Schauplätze, die von realen Gebieten im Nahen Osten inspiriert wurden. Somit erwarten euch Gefechte in Wüstenstädten, auf schneebedeckte Karten sowie Fabrikgeländen und vieles mehr. Alle Maps sind mit sehr viel Liebe zu Detail gestaltet worden und erzeugen eine großartige Atmosphäre durch ihren trostlosen, düsteren und zerstörten Look. Auch der Aufbau der Karten ist sehr gelungen. Hier steht einem taktischen PvE oder PvP Erlebnis nichts im Weg. Bei manchen erkennt man sogar eine Hommage an Klassiker des Genres. Beispielsweise Precinct, die einen Bereich hat, der von der Karte Crossfire inspiriert wurde.

Sound

Die Waffensounds klingen großartig und man stellt auch Unterschiede fest, wo eine Waffe abgefeuert wurde. In einem großen oder kleinen Raum, auf einer freien Fläche, in einer Seitenstraße etc. Das alles schafft nicht nur ein immersiveres Spielgefühl, sondern trägt auch zur Orientierung bei und kann euch so das Leben retten, weil ihr genau bestimmen könnt, von wo gerade geschossen wird. Bei den Sounds für die Schritte wurde ebenfalls der gleiche Wert auf Details gelegt. So lässt sich jederzeit genau bestimmen, von wo sich Gegner nähern.

Auch das restliche Klangbild wie Schreie von Gegnern oder Teammitgliedern, die beschossen werden und die musikalische Untermalung sind mehr als gelungen. Man hört sogar gegnerische Spieler, die sich in der unmittelbaren Nähe befinden und über den In-Game-Voice-Chat kommunizieren, so als wären sie wirklich innerhalb dieses Bereichs. Dazu werden Effekte über die Stimmen gelegt, um den räumlichen Klang einzufangen. So weiß man, ob sich die Gegner in einem Flur, auf dem Weg zur Treppe, in den Raum über oder unter einem in einer Halle oder einem offenen Feld befinden. Das ändert nicht nur komplett die Art und Weise, wie man im Spiel kommuniziert und wie man als Team vorgeht, sondern wirkt sich im Gesamtpaket positiv auf Atmo aus.

Sowohl das Karten- als auch das Sounddesign treffen genau meinen Geschmack und lassen die gewünschte Stimmung aufkommen.

Grafik

Screenshot von PS4 Version auf PS5 im Leistungsmodus

Insurgency: Sandstorm mag zwar kein Spiel für die Hardcore-Grafik-Enthusiasten sein, sieht aber trotzdem gut aus Insbesondere bei Licht und Schatteneffekten wurde auf vieles geachtet. Natürlich entsprechen nicht mehr alle Texturelevel und Animationen dem heutigen Standard, der durch Titel wie Battlefield und Co gesetzt wurde, aber was dem Spiel hier grafisch fehlt, macht es in allen anderen Bereichen wie dem Gameplay, dem Sounddesign, dem Kartendesign und der Atmo locker wieder wett. Man sollte in puncto Grafik auch berücksichtigen, dass es sich hierbei nicht um einen AAA-Titel mit riesen Budget handelt und das dies ein Build für die Last-Gen-Konsolen ist. Der Shooter besticht einfach durch sein Gesamtpaket.

 

Fazit

Insurgency: Sandstorm füllt eine Lücke auf den Konsolen, die seit Counterstrike: Global Offensive darauf gewartet hat, geschlossen zu werden. Der Titel überzeugt auf ganzer Line durch seine Gameplay-Mechaniken, den starken Fokus auf Teamplay, seine Atmo sowie seinem Map und Sound-Design. Man merkt hier einfach die Liebe der Entwickler zum Shooter-Genre und zu den spielerischen Wurzeln wie Counterstrike, Battlefield oder Modern Warfare. Auf Basis dieser Klassiker hat New World Interactive einen Taktik-Shooter mit einem ganz eigenen Stil geschaffen, der im kompetitiven Bereich seinen Platz finden wird. Was die Entwickler hier abgeliefert haben, ist vorbildlich. Wenn ihr Fans von taktischen Shooter Simulationen mit skilllastigem Gameplay seid, bei denen die Gefechte auf großen bis mittelgroßen Schlachtfeldern ausgetragen werden, dann kann ich euch diesen Indie-Shooter wirklich sehr empfehlen. Der Suchtfaktor ist enorm hoch.

Wünschenswertes für die Zukunft

Screenshot von PS4 Version auf PS5 im Leistungsmodus

Insurgency: Sandstorm hat ein großartiges Fundament, auf dem hoffentlich weiter aufgebaut wird. Was ich mir dringend wünsche, sind höhere Strafen für Teamkiller, ein Nextgen Upgrade mit Support der adaptiven Trigger auf PS5 und weitere Klassen Slots für Domination, sodass man eine AR, SMG, LMG, Sniper und Shotgun Klasse erstellen und je nach Map auf die gewünschte Einstellung zurückgreifen kann, ohne immer wieder die Waffe samt Aufsätzen neu einstellen zu müssen. Über Crossplay zwischen Xbox und Playstation würde mich ebenfalls sehr freuen.

Zudem bedarf es noch einiger allgemeiner Optimierungen. Zwar habe ich auf der PS5 wenig davon gemerkt, aber Freunde, die auf der PS4 Pro spielten, hatten des Öfteren nach dem Rundenbeitritt keine Waffenaufsätze angezeigt bekommen. Es dauerte etwas, bis diese dann zu sehen waren.

Ansonsten wünsch ich mir natürlich das, dass ich mir auch von jedem anderen Shooter wünsche, nämlich regelmäßige Content-Updates mit neuen Maps, Waffen und kosmetischen Gegenständen sowie langfristiger Support.


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