Modern Warfare im Test; Infinity Ward hebt die Reihe auf eine neue Stufe

by Ed Snow

Modern Warfare im Test; Infinity Ward hebt die Reihe auf eine neue Stufe

Ich habe „Call of Duty: Modern Warfare“ für euch getestet und werde hier mit euch meine Eindrücke zum neuesten Ableger der Reihe teilen. Um euch nicht’s vorwegzunehmen, verzichte ich hier in diesem Review aber auf Story-Spoiler und gehe lediglich auf gameplay-relevante Elemente ein.

Ready for Reboot?

Mit „Call of Duty: Modern Warfare“ erwartet euch in diesem Jahr ein Reboot der bekannten Reihe des Entwicklerstudios „Infinity Ward“. Captain Price und die SAS verbünden sich mit der CIA und lokalen Widerstandskämpfern, um in einer verzweifelten Mission gestohlene chemische Waffen wiederzubeschaffen. Dabei führen euch die dramatischen Gefechte nach London, in den Nahen Osten und an andere Schauplätze rund um die Welt. Die gemeinsame Task Force kämpft mit allen Mitteln darum, eine Eskalation bis hin zu einem weltweiten Krieg zu verhindern.

Die Kampagne lässt euch in die Rollen verschiedener Charaktere spielen und euch in eine harte und packende Erzählung eintauchen, die eine unvergleichliche Intensität hervorruft und euch einen Blick auf die Grauzonen moderner Kriegsführung werfen läßt. Infinity Ward ist es gelungen hier eine wirklich fesselnde Geschichte zu erzählen, die mit zu den besten des Franchise zählt. Daher kann ich euch nur empfehlen, die Story anzuspielen.

Atmosphäre

Nicht nur die Kampagne, sondern auch der Mehrspieler bieten eine großartige Kulisse, welche die Schlachtfeld Stimmung perfekt transportieren. Ihr könnt euch auf detailverliebte Umgebungen in der Story und auch bei den Multiplayer-Karten freuen. Auch die Soldaten Anpassungen sind realistisch und passen ebenfalls perfekt zum Look. Hier gibt es für mich nichts auszusetzen. Genau so wünsche ich mir das von einem „Call of Duty“ Ableger. Ebenfalls wirken sich visuelle Effekte positiv auf die Atmosphäre aus. Beispielsweise der Waffenrauch, der nach dem Abfeuern entsteht und sich sogar in Räumen über längere Zeit hält. Abgerundet wird alles durch den perfekten Sound.

Neue Ansätze wie Crossplay, Crossprogression & Cross-Save

In diesem Jahr setzt man nicht nur auf ein Reboot, sondern auch auf neue Ansätze im Gameplay. Und diese betreffen vor allem den Mehrspieler Part. Es gibt nun Cross-Progression über alle Spielmodi hinweg, was sehr lobenswert ist. Darüber hinaus auch eine Cross-Save-Funktion, welche euch erlaubt auf allen Plattformen mit eurem aktuellen Spielstand zu zocken. Auch das ist eine Runde Sache. Außerdem wurden auch neue Gameplay Features ergänzt, auf die ich nachfolgend genauer eingehen werde.

Gunplay & Movement

Sowohl Gunplay als auch das Movement in „Call of Duty: Modern Warfare“ sind sehr eingängig. Zunächst könnten sie sich für einige Spieler etwas ungewohnt anfühlen, aber nach ein paar Runden ist man sofort drin und meistert alles, als hätte man nie was anderes gespielt. Das Gunplay fühlt sich dank Features wie Bulletdrop und eigenen Rückstoß-Mustern für alle Waffen endlich wieder anspruchsvoll an. Abgerundet wird das alles noch von der verbesserten Treffererkennung, die zwischen Gliedmaßen, Torso und Kopftreffern unterscheidet. Auch das neue Feature „Supersprint“ und die Möglichkeit, eure Waffen an unterschiedlichen Oberflächen aufzulegen, ist eine perfekte Ergänzung für das Spiel.

Kartendesign

Der Kartenaufbau kann am Anfang für viele Spieler zunächst etwas ungewohnt erscheinen. Ich finde aber, man sollte dem Ganzen wirklich eine Chance geben und sich darauf einlassen, denn das neue Kartendesign ist einfach großartig. Infnity Ward hat sich vom typischen „3-Lane-Map-Konzept“ gelöst und so gibt es nun viele Laufwege und Ebenen, wodurch sich diverse Optionen bieten, um sich den Gegnern zu nähern. Das Design ist zeitgemäß und bringt frischen Wind in die Reihe. Zudem ermutigt es euch auch dazu, mal eure Komfortzone zu verlassen und mit anderen Ausrüstungen zu experimentieren. Wer seine Klassen entsprechend der Umgebung anpasst, wird siegreich sein.

Hier hat Infnity Ward meiner Meinung nach einen richtig guten Job gemacht und mit Ausnahme der Karte „Piccadilly“, die auch für meinen Geschmack etwas zu verwirrend erscheint, finde ich alle Karten gelungen. Für Fans der klassischen 3-Wege-Karten wird es Post Launch noch einige Remaster Karten geben, wodurch auch hier künftig weitere Variationen entstehen.

Charakter und Waffenanpassung; Exekutionen

 

Auch die Charakter und Waffenanpassung ist wirklich sehr umfangreich geworden und bietet langfristige Motivation. Das Aussehen eurer Operatoren ist nicht mehr an eine Klasse gebunden, und so steht es euch frei, wie ihr euren Charakter Personalisieren möchtet. Ihr schaltet neue Operator ganz einfach durch das Spielen der Kampagne oder durch Herausforderungen im Mehrspieler Modus frei und könnt diese dann durch Skins und Exekutionen anpassen. Mit den Exektionen bringt Infinit Ward ebenfalls ein wenig frischen Wind in den Multiplayer. Jeder Operator hat seine eigenen Exekutionen und seine eigenen Skins.  Post-Launch werden weitere hinzugefügt.

Auch die Waffen werden durch das Gameplay freigespielt und bieten euch die Möglichkeit optischer Anpassungen (insgesamt 103, aufgeteilt in 10 Kategorien) und natürlich Modifikationen durch eine Vielzahl an Aufsätzen wie Griff, Schaft, Unterlauf, Visier, Magazinerweiterungen und spezielle Waffenperks. Hier finde ich besonders gut, das Waffenaufsätze nicht mehr nur positive Attribute auf die Waffe legen, sondern auch negative Eigenschaften mit sich bringen. Das ist vor allem aus kompetitiver Sicht interessant, da man nun überlegen muss, welchen Aufsatz man wann benutzt und wann besser nicht.

Neues Fortschrittssystem, Kein Prestige, sondern saisonale Ränge

Das Fortschrittssystem ist, wie Eingangs erwähnt sowohl Modus als auch Plattformübergreifend, was ich sehr zeitgemäß finde. Es stellt eine deutliche Verbesserung da. Darüber hinaus verzeichtet Infinity Ward nun auf das Prestige. Stattdessen gibt es den Enlistet Rank und den Operator Rank. In diesem neuen Fortschrittssystem werden die Enlisted Ränge (von 1 bis 55) niemals zurückgesetzt. Dadurch behaltet ihr all eure funktionalen Items wie Waffen, Streaks, Fieldupgrades, Perks etc. Anstelle des Resets steigt ihr nun das neue Offiziersrangsystem ein. Dabei handelt es sich um ein saisonales Ranking-System mit weiteren Belohnungen und insgesamt 100 Rängen, die ihr aufsteigen könnt. Am Ende der Saison werden diese dann zurückgesetzt. Ich finde dies ist ein gelungener neuer Ansatz und bin gespannt darauf, wie es sich in der Praxis spielen lässt.

Fazit:

„Call of Duty: Modern Warfare ist rundum gelungen und hebt die Reihe auf eine neue Stufe, künftige Ableger werden sich daran messen müssen. Der Shooter bietet euch eine großartige Kampagne voller emotionaler Momente und reichlich Action. Trotz der neuen Ansätze, die Infinity Ward im Mehrspieler Modus verfolgt, wird die Charakteristik bewährt wird, Welche diese Reihe ausmacht. Insgesamt ist „Call of Duty: Modern Warfare“ ein vielfältiger Shooter der einen hohen wiederspielwert mitsichbringt.  Fans der „Call of Duty: Modern Warfare“-Reihe werden dabei voll und Ganz auf ihre Kosten kommen. Spieler, die sich hingegen eher bei „Call of Duty: Black Ops 3/4“ heimisch fühlen, könnten zu Beginn einen schwierigeren Start hinlegen. Nichtsdestotrotz solltet ihr als Fan der Reihe diesen Teil nicht verpassen.

Wünschenswertes für die Zukunft

Ich hoffe Infinity Ward bleibt dem Ansatz treu, nur vom Militär inspirierte Tarnungen sowie Operator Skins zu integrieren und kann auch das Versprechen einhalten, künftig reichlich neue Waffen, Karten und Spec Ops Missionen bereitzustellen, um den Multiplayer weiterhin abwechslungsreich zu halten. Darüber hinaus würde ich mich freuen, wenn noch einige Verbesserungen ihren Weg ins Spiel finden. Zu diesen zählen:

  • Eine bessere Karten-Rotation, da man sehr oft die gleichen Karten in Folge spielt, je nach Uhrzeit.
  • Ein Voting-System für Karten wäre auf Dauer ebenfalls von Vorteil.
  • Ebenfalls sollte eine Anpassung der Anzeige im Multiplayer folgen, welche die in TDM die Kills/ Tode anzeigt und in Herrschaft die eingenommenen Punkte und die Anzahl der Verteidigungen.
  • Herausforderungen, welche die Spieler mehr dazu bringen, sich über die Karte zu bewegen. Viele Spieler bleiben aus Angst um ihre KD einfach nur in Ecken sitzen und sie sollten mit Herausforderungen dazu animiert werden, ihre Komfortzone zu verlassen. Nicht dass man mich hier falsch versteht, Taktisches vorgehen von Deckung zu Deckung, und mal kurz auf die Bremse zu treten, wenn man hört das Gegner kommen, sehe ich nicht als Campen, aber immer an ein und der gleichen Stelle zu sitzen, zu liegen oder zu stehen eben schon. Dem sollte man mit speziellen Herausforderungen entgegenwirken.
  • Eine Verbesserung von Netcode / Serverlatenz.
  • Enhanced Upgrade zum Release der Next-Gen-Konsolen (PS5 / Project Scarlett).

Wenn Infnity Ward an diesen Punkten noch schraubt, würde dies langfristig zu einem noch positiveren Spielgefühl führen und dafür sorgen, dass der Titel über Jahre gespielt werden kann.


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