METRO EXODUS: So schlägt sich der neue Teil der Horror Reihe [Spoilerfreies Review / Roundup]
Ich habe von Deep Silver die Möglichkeit erhalten, mir den neuesten Teil der Metro Reihe genauer anzusehen. In meinem Review möchte ich mit euch meine gesammelten Eindrücke zum neuen Horror Shooter von 4A Games teilen. Um euer Spielerlebnis zu wahren, werde ich mögliche Story Spoiler meiden. Ich gehe nachfolgend auf die Gameplayfeatures wie das Movement, Gunplay, Atmosphäre sowie die Neuerungen gegenüber den Vorgängern ein. Außerdem werde ich euch die Fragen beantworten, ob man als Fan der Reihe auf seine kosten kommt und ob man auch als Neueinsteiger direkt mit Metro Exodus anfangen kann.
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Willkommen zurück in der Apokalypse
In der Rolle des Protagonisten Artjon kämpft ihr euch durch das postapokalyptische Russland. Im Spiel erwarten euch Kampf- und Schleichpassagen, welche Hand in Hand mit Survival- sowie Horrorelementen gehen und so eine beeindruckende und atmosphärische Spielwelt erschaffen. Die Story von Metro Exodus erstreckt sich über ein Jahr und ist in einem schönem Einklang mit dem Open-World-Setting. Jeder Sandbox Level stellt dabei eine neue Jahreszeit dar und konfrontiert euch mit für die jeweilige Region einzigartigen Monstern. Auch vom Umfang bietet euch der neue Ableger mehr als seine beiden Vorgänger zusammen. Erstmals spielt auch neben dem Ressourcenmanagement nun Crafting eine größere Rolle im Spiel. Darauf gehe ich nachfolgend noch etwas genauer ein.
Atmosphäre der Welt
Während die alten Teile zumeist im Untergrund stattfanden, liegt der Fokus von „Metro Exodus“ auf Erlebnissen an der Oberfläche. Wer glaubt, dies könnte dem Spielerlebnis und der Atmosphäre einen Abbruch tun, wird hier schnell eines besseren belehrt. Denn 4A Games ist gelungen, den Charme der alten Teile und auch die beklemmende Atmosphäre zu wahren. Man hat eine detailverliebte Welt geschaffen, in der die Endzeitstimmung, der Horror und auch schockierende Momente voll und ganz zur Geltung kommen, ganz egal ob ihr im Untergrund, Bunkern sowie zerfallen Gebäuden unterwegs seid oder die Oberfläche in den unterschiedlichen Jahreszeiten durchstreift. Der Tag-Nacht-Zyklus und auch die Wettereffekte tragen ebenfalls ihren Teil dazu bei, zu jeder Zeit die perfekte Atmosphäre für ein großartiges Spielerlebnis zu erzeugen. 4A Games hat beim Leveldesign wirklich ganze Arbeit geleistet.
Weitere Bilder folgen in Kürze.
Gameplay, Movment, Gunplay
Wer die ersten Teile gespielt hat, wird hier auf vertraute Movement-, Gunplay- und Gameplay-Mechaniken treffen. Aber auch wenn ihr noch keines der Metro-Games angespielt habt, findet ihr euch sehr schnell ein. Die Verbesserungen und neuen Features sind ebenfalls in kürzester Zeit erlernt und die Steuerung geht einfach von der Hand. Das Gunplay ist stimmig und fühlt sich super an. Ebenfalls eine schöne Neuerung ist die freie Entscheidung. Ihr könnt nun bestimmen, wie und wann ihr euch den verschiedenen Situationen annähert. Geht ihr lieber defensiv und taktisch an die Sache ran, sucht ihr doch lieber den Kampf oder geht ihr bestimmten Dingen aus dem Weg. All dies wird auch spürbare Auswirkungen auf euren Spielverlauf haben, sowohl im positiven, als auch im negativen, je nachdem wie ihr wann und wo gehandelt habt. Letzteres sorgt auch für alternative Enden und somit einen weiteren Wiederspielwert, was ich wirklich großartig finde.
Ressourcen Management, Crafting, Ausrüstung, Waffen
Wie bereits erwähnt, gibt es erstmals auch Crafting Elemente in Metro Exodus. Diese Neuerung finde ich mehr als gelungen, da sie sich sehr gut ins Setting des Spiels einfügt und neue Anreize für das Auskundschaften der Welt schafft.
Bei euren Erkundungen und Missionen findet ihr diverse Materialen, die ihr dazu nutzen könnt, verschiedene Verbrauchsgüter „on the run“ oder an einer Werkbank herzustellen. Dazu zählen beispielsweise Medikits, Munition, Ablenkungsköder oder Filter für eure Gasmaske. Ihr könnt auch Waffen der Gegner in Rohmaterialien zerlegen und so neben neuen Attachments auch weitere Ressourcen gewinnen. Außerdem könnt ihr mithilfe der Werkbank auch Modifikationen an eurer Ausrüstung vornehmen. Ihr werdet im Laufe der Zeit hierfür zusätzliche und auch verbesserte Ausrüstungsteile wie z.B. neue Panzerung finden.
Verschleiß von Waffen und Ausrüstung
Auch der Verschleiß eurer Ausstattung (Waffen, Rüstung, Gasmaske) erfordert die Verwendung der gesammelten Ressourcen. Um alle Gegenstände wieder kampftauglich zu machen, benötigt ihr ebenfalls eine Werkbank. Werkbänke könnt ihr in jedem Unterschlupf (kleine Außenposten) und in der Aurora finden.
Waffen & Upgrades
Neben euren Ausrüstungsgegenständen nutzen sich auch eure Waffen durch den Gebrauch ab. Sie werden aber nicht nur durchs Schießen dreckig, sondern auch wenn ihr ins Wasser fallt. Dies hat zur Folge, dass sie blockieren und an Zielgenauigkeit verlieren. Somit ist also nun etwas mehr Pflege notwendig. Damit sie auch weiterhin anständig funktionieren, müssen sie gereinigt und gewartet werden hierzu ist ebenfalls die zuvor erwähnte Werkbank nötig. Zur Reinigung findet ihr die nötigen Ressourcen ebenfalls in der Welt. Natürlich wurden auch altbewährte Features übernommen und verbessert. Eure Waffen können wieder Upgrades erhalten, diesmal aber in einem größeren Umfang. Euch stehen Hunderte von taktischen Modifikationen zur Verfügung. Ihr erhaltet diese nach Abschluss von Missionen und auch durch das plündern von Gegnern. Waffenupgrades können jederzeit angebracht werden.
All diese Eigenschaften und Neuerungen sind eine Bereicherung für das Spiel und daher meines Erachtens nach sehr lobenswert. Auch die Umsetzung ist schön und übersichtlich gelöst.
Fotomodus
Erstmals bietet Metro Exodus auch einen Fotomodus. Dieser ist ein recht cooles Feature für alle, die gerne die Stimmung bestimmter Momente einfangen wollen, um so beispielsweise das wunderschön in Szene gesetzte Ambiente mit ihren Freundinnen und Freunden zu teilen. 4A Games stellt euch hierzu einige Funktionen innerhalb des Fotomodus zur Verfügung, damit ihr euren Bildern den richtigen Look verpassen könnt. Zur Auswahl stehen diverse Einstellungsmöglichkeiten für Kamera, Effekte und Overlays. Passt die Filter, Vignette, Farbwerte, Helligkeit, Perspektive und vieles mehr nach belieben an.
Kann man Metro Exodus auch spielen, wenn man weder die Bücher noch die ersten beiden Spiele kennt?
Die Antwort hierauf ist ein klares Ja. Dennoch würde ich euch empfehlen die alten Teile mal mitzunehmen, wenn diese im Angebot sind. Wenn ihr auf der Suche nach einem schönen Einzelspielererlebnis seid und euch für dieses Genre begeistern könnt, macht ihr damit bestimmt nichts falsch. Als Besitzer des Xbox Game Pass könnt ihr die beiden Teile sogar kostenlos spielen, da das Metro Redux Bundle bereits seit Oktober 2018 verfügbar ist.
Wie lange ist man beschäftigt?
Metro Exodus ist eine wirklich umfangreiche Fortsetzung und bietet mehr Inhalt als „Metro 2033“ und „Metro Last Light“ zusammen. Wenn ihr alles gradewegs und routiniert durchlauft, seid ihr mindestens 20 Stunden beschäftigt. Ich habe mich für einen normalen Schwierigkeitsgrad entschieden. Zudem mag ich es, die Welt sorgfältig zu erkunden und lade auch gerne noch mal, wenn ich denke, dass ich eine Situation besser abschließen kann. Mit diesem Spielstil habe ich alleine sieben bis acht Stunden in den ersten drei Kapiteln verbracht (die meiste Zeit davon im großen Winter Sandbox Level „Die Wolga“). Diese Art zu spielen hat natürlich ebenfalls Auswirkungen auf die Gesamtzeit. Wenn ihr dazu noch alle Erfolge/Trophäen mitnehmen möchtet, dann seid ihr gut und gerne 30 Stunden + beschäftigt. Durch die alternativen Enden, die von der Art eures Spielstils mit beeinflusst werden, können noch mal weitere Stunden dazu kommen. Die Spieldauer finde ich für eine reine Einzelspieler-Erfahrung daher äußerst lobenswert.
Wünschenswertes für die Zukunft
Denke ich an die Zukunft des Spiels nach Abschluss der Geschichte, dann könnte ich mir beispielsweise eine PvEvP Mehrspielerkomponente vorstellen. Damit könnten Spieler abseits der Geschichte ihre eigene Erleben, in speziell dafür gemachten Missionen, Events oder in PvP Situationen. Die Welt von Metro Exodus bietet hierfür die perfekte Ausgangsbasis. Ebenfalls im Hinblick auf den Multiplayer, aber auch neue Teile könnte ich mir die Integration eines Stoffwechselsystems vorstellen, wodurch eine weitere Survival-Komponente ihren Weg ins Spiel finden würde. Nichtsdestotrotz bietet Metro Exodus auch so ein umfangreiches und positives Spielerlebnis.
Fazit: Storygetriebener Survival Horror mit Suchtpotenzial
Metro Exodus kombiniert die beklemmende Endzeitstimmung gekonnt mit Survival-Horror und Shooter einlagen und hebt die Reihe durch zahlreiche Neurungen wie die Open-World-Erfahrung und Crafting Elemente auf eine neue Stufe, während der Charme und die Kernelemente der Vorgänger gewahrt werden. Begleitet wird das Ganze von einer schönen Geschichte, die sich wie ein roter Faden durch den Spielverlauf zieht und Metro Exodus zu einer gelungenen Fortsetzung mit reichlich Suchtpotenzial macht. Auch das Design der Welt ist liebevoll und detailliert gestaltet worden. Wenn euch Metro 2033 und Metro Last Light gefallen hat, werdet ihr auch in „Metro Exodus“ auf eure kosten kommen. Aber auch wenn ihr die Reihe zuvor nicht gespielt habt, solltet einen Blick riskieren, wenn ihr auf atmosphärische Endzeit-Horror-Shooter steht.