Xbox Scorpio: Mit 6 Teraflops fast so Stark wie eine Nvidia GTX 1070
Richard Leadbetter von Digital Foundry ist der Annahme, das Xbox Scorpio eine ernst zu nehmende Konkurenz für Nvidia GTX 1070 darstellt.
Gestern enthüllte Digital Foundry die technischen Daten der Xbox Scorpio und lüftete das Geheimnis um die CPU und den Arbeitsspeicher. Der Technik Blog teilte mit, das die Leistung der Xbox Scorpio weit über die eines gleichwertigen PC’s hinaus geht. In seinem Artikel vergleicht Richard Leadbetter nun die erbrachte Leistung der GPU mit der einer Nvidia GTX 1070. Viele werden sich sicherlich fragen, wie das ganze möglich ist. Bereits gestern haben wir in unserem Beitrag das Thema angeschnitten. Heute möchten wir genauer darauf eingehen.
Hardware um die Schnittstelle Konstruiert
Um es in einfachen Worten auszudrücken, Microsoft hat die Hardware der Xbox Scoprio um die DirectX 12 Schnittestelle herum gebaut. Im Normalfall läuft es genau anders herum ab. Durch die umgekehrte Vorgehensweise ist es Microsoft gelungen, das System perfekt auszulasten. Dabei setzen die Redmonder auf den Einsatz einer eigenen Optimierungs-Software. Diese trägt den Namen „PIX“ (Performance Investigator für Xbox) und dient als Werkzeug für konsolenspezifische Anpassungen. Zudem bietet die angepasste Hardware über die eigene API-Schnittstelle Zugriff auf konsolenspezifische GPU-Erweiterungen. Und zu guter Letzt kann der Shader Compiler effizienter als bei einem PC genutzt werden. Warum das so ist, erklären wir euch hier:
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Shader Compiler effizienter nutzbar
Der Shader Compiler ist Teil der 3D-Grafikbibliothek DirectX und hat die Aufgabe eine bestimmte Art Binärcode zu erzeugen. Bei einem PC müssen die Grafiktreiber den Code wiederum so anpassen, dass die Grafikkarten ihn ausführen können. Hierfür haben moderne Grafikkarten spezielle Shader-Einheiten. DirectX 12 nutzt das Shader Model 6.0, dessen wichtigste Neuerung die sogenannten Wave Intrinsics sind. Sie erlauben den Einsatz eines neuen Programmiermodells, welches es ermöglicht, sich von der bisher auf einen Thread beschränkten Ausführung zu lösen und stattdessen künftig mehrere GPU-Threads zu nutzen. Das wiederum soll letztlich die Leistung steigern können. Bei Xbox Scoprio kann dieser Compiler noch effizienter genutzt werden, weil die Kommunikation zwischen Schnittstellen und Code durch die angepasste Hardware beschleunigt wird.
„Stellt euch Shader als nativen GPU Code vor“, so Richard Leadbetter
Aus diesen Gründen ist es Möglich, mit Xbox Scoprio die Performance eins anspruchsvolleren Gaming PC’s, ausgestattet mit einer Nvidea GTX 1070, zu erreichen. In Forza 6 zeigten die Entwickler, was die Scorpio GPU Leisten kann. Hier erreichte die Konsole eine native 4K Auflösung bei Konstanten 60 Fps unter maximalen Bedingungen. Die Auslastung war gerade einmal bei 66%.Somit bietet die Konsole also noch viel Spielraum für Verbesserungen.
Ebenfalls wurde die PC Version „Forza 6 Apex“ mit ähnlichen Einstellungen in 4K gestestet. Die Test PC’s waren ausgestattet mit einer GTX 1060, 1070 und 1080. Bei der GTX 1060 kam es vorallem bei nassen Wetterbedingungen zu Framerate Einbrüchen. Die GTX 1070 hingegen hatte nur selten mit Framerateschwankungen zu kämpfen. Nur die GTX 1080 konnte in allen Bereichen eine konstante Leistung erbringen. Wenn Third-Party- Entwickler an diese Ergebnisse anknüpfen können, wird die Xbox Scorpio in Zukunft eine kostengünstige alternative zum High End Gaming PC bieten können. Ebenfalls könnte sie eine ernst zu nehmende Herausforderung für Nvidias GTX 1070 und AMDs Fury X-Class-Hardware darstellen, so Leadbetter weiter.