Ghost Recon Wildlands: Der Taktik-Shooter im Test
Wir hatten die Möglichkeit Ghost Recon Wildlands auf der Xbox One für euch zu testen. Hier gehen wir auf unsere Erfahrungen in Ubisofts neustem Werk etwas genauer ein. Story Spoiler werden wir wie immer versuchen zu vermeiden, um euch nichts Relevantes vorwegzunehmen, wodurch euer Erlebnis geschmälert werden könnte. Nachfolgend gehen wir auf Spielmechanik, Features, Atmosphäre und Handling des Shooters ein.
Story
Ghost Recon Wildlands schickt uns in eine nicht allzu weit entfernte Zukunft, in der das Santa Blanca Drogen Kartell die Kontrolle über das Land Bolivien übernommen hat. Die Regierung, sowie Polizei und Militär sind machtlos gegen die Gewalt und den Einfluss der kriminellen Organisation die sich über alle Instanzen der offenen Welt erstreckt. Durch ihre Kontakte nach Mexiko eröffnet sich ihnen ebenfalls eine Pipeline in die USA und Kanada. Unser Ziel ist es nun als Teil einer vierköpfigen Spezialeinheit, genannt Ghosts, das Kartell und seine Verbündeten nach und nach zu Fall zu bringen. Damit uns das gelingt, müssen wir der „Hydra“, metaphorisch gesehen, ihre Köpfe abschlagen: Sicherheit, Schmuggel, Einfluss und Produktion. Diese werden von mächtigen Anführern kontrolliert, an deren Spitze steht El Sueño, der Boss aller Bosse.
Unser Kampf führt uns durch eine riesige offene Welt, aufgeteilt in 21 Regionen. Unterstützung erhalten wir von Karan Bowman, unserem CIA Kontakt vor Ort, sowie den ansässigen Kataris-26 Rebellen unter der Führung von Amaru. Dabei bestimmen wir, wie die Missionen ablaufen. Entweder mit Volldampf voraus, hinein in Hollywood reife Action mit reichlich Explosionen und Schießereien zwischen Narcos oder durch taktische und lautlose Infiltrationen. Zudem gibt es zwischen Hauptmissionen schön inszenierte zwischen Sequenzen, die einen roten Faden durch die Kampagne ziehen und das ganze wunderbar ergänzen.
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Gameplay Elemente
Ghost Recon Wildlands vereint Taktikshooter wie Rainbow Six, Splinter Cell und auch Elemente von Third-Person Actionspielen sowie Open-World und Erkundung in einem Spiel. Dabei bietet der Titel eine Vielzahl von Aktivitäten und Missionen, mit denen wir uns neben neuen Waffen auch Fertigkeitspunkte sowie Rohstoffe wie Benzin, Medizin oder Nahrungsmittel erspielen konnten, um so die Fähigkeiten unseres Ghost Charakters auszubauen, während wir die Story verfolgten und dabei Schritt für Schritt unser Hauptziel zu erreichen. Das Setting sowie Fortschrittssystem von Wildlands ist großartig. Der Fertigkeitenbaum erinnert an Far Cry und bietet langfristig Motivation den Charakter weiter zu entwickeln. Zudem erlangen wir durch die Missionen Waffen und Equipment. Mit der umfangreichen Charakter Entwicklung beschäftigen wir uns im späteren Verlauf des Reviews noch einmal genauer.
Solo oder Ko-Op und die absolute Freiheit
In Ghost Recon Wildlands haben wir die Wahl, nicht nur im Bezug darauf, wie und wann wir die uns gegebenen Missionen abschließen, sondern auch, ob wir diese Solo mit K.I. Begleitern oder im Multiplayer mit Freunden bzw. Random Mitspielern angehen werden.
Die stärken von Ghost Recon Wildlands liegen hierbei eindeutig im Ko-Op Multiplayer. Es empfiehlt sich also, Operationen nach Möglichkeit gemeinsam mit Freunden im Team abzuschließen, da euch so ein viel umfangreicheres Spektrum an taktischen Vorgehensweisen und Umsetzungsmöglichkeiten geboten wird. Teilt euch auf für Angriffe aus der Luft und vom Boden, springt mit dem Fallschirm aus dem Flugzeug über feindlichen Basen ab, während ein anderer Teil eures Teams, bereits positioniert auf dem Boden, mit dem Sniper die Wachposten ausschaltet. Hier erlebt man wirklich unvergessliche und actiongeladene Momente, die das großartige Gameplay von Wildlands ausmachen.
Kann man Wildlands auch gut mit K.I. Begleitern spielen?
Die Antwort hierauf ist ein Klares – ja, kann man durchaus!
Dank erweiterbaren Features wie Simultanabschüssen und einer reibungslosen Ansteuerung über das Naviagtions Rad lässt sich die K.I. beachtlich Gut ansteuern und so ist taktisches Vorgehen jederzeit möglich. Das Ganze hat sich auch seit der Beta stark verbessert. Natürlich ist der Umfang der taktischen Möglichkeiten mit der K.I. etwas limitierter als mit Freunden, da uns unsere Begleiter in der Regel innerhalb eines bestimmten Radius auf Schritt und tritt folgen. Hier wäre es noch wünschenswert, wenn man durch ein nachträgliches Update die Ansteuerung der K.I. dahin gehend ergänzt, sich in Teams aufteilen zu können, um so beispielsweise auch gleichzeitige Angriffe aus der Luft heraus und vom Boden zu koordinieren.
Durch die vielen Wahlmöglichkeiten und die Freiheit der Herangehensweise an die jeweiligen Missionen und auch wiederkehrenden Nebeneinsätze konnten wir diese je nach Planung sehr variabel gestalten und durchführen. Dies ist ein weiterer Aspekt, der sich Positiv auf die Abwechslung im Spiel auswirkt.
Geasmtbild der K.I. Begleiter und Gegner
Die gegnerische K.I. ist vor allem in einem höheren Schwierigkeitsgrad eine echte Herausforderung und erfordert ein gutes Zusammenspiel des Teams. Auch die K.I. Begleiter erweisen sich in vielen Situationen als überaus nützlich und Funktionieren bis auf kleinere Macken wirklich gut. Aufgrund der vereinzelten Auffälligkeiten in Form von unlogischem Verhalten seitens der Gegner und auch Begleiter wäre es daher noch wünschenswert, wenn hier durch ein nachträgliches Update noch ein wenig Feintuning vorgenommen werden würde.
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Charakter Entwicklung und Anpassung
Die Charakter Entwicklung und Anpassung ist ebenfalls ein Pluspunkt von Ghost Recon Wildlands. Hier wird ein umfangreiches Fortschrittssystem, ein riesiges Waffenarsenal inkl. Equipment sowie ein vielseitiges Personalisierungssystem für den Charakter und die Bewaffnung geboten. Nachfolgend gehen wir genauer darauf ein.
Charakersmith:
Zu Beginn des Spiels legten wir unser Aussehen fest. Dabei konnten wir Kopf, Augenfarbe, ethnische Merkmale und das Geschlecht bestimmen. Diese können im weiteren Verlauf nicht mehr geändert werden – dafür aber der gesamte Rest, und das ist eine ganze Menge. Hier bietet euch der Charaktersmith die Auswahl zwischen zahlreichen Outfits und Accessoires, mit denen ihr euren Ghost nach eurem Geschmack ausstatten könnt. Darüber hinaus könnt ihr weitere Erscheinungsmerkmale wie Narben, Gesichtsbemalungen oder Frisuren und Bärte nach belieben ändern. Hier ist wirklich etwas für jeden Geschmack dabei.
Gunsmith:
Der Gunsmith erlaubt euch eurer Setting für den Kampf auszurüsten und eure erspielten Waffen mit diversen Aufsätzen sowie verschiedenen Waffen Skins auszustatten, welche ihr nach und nach freischalten könnt.
Sowohl der Charakter- als auch der Gunsmith sind sehr übersichtlich gestaltet. Zudem habt ihr jederzeit während des Spiels vollen Zugriff darauf und könnt nach Belieben Änderungen vornehmen.
Fortschrittsystem und Fertigkeitenbaum:
Das Fortschrittssystem in Wildlands ist eingeteilt in den Charakter Level (Ghost-Stufe) und einen riesigen Fertigkeitsbaum. Die durch den Spielfortschritt verdienten Erfahrungspunkte sorgen dafür, das euere Charakter in Stufen aufsteigt. Jede abgeschlossene Ghost-Stufe bringt euch einen neuen Fertigkeitspunkt. Darüber hinaus können weitere Fertigkeitspunkte durch eingesammelte Orden und Medaillen, die ihr innerhalb der Welt findet, verdient werden.
Die verdienten Punkte erlauben es in Kombination mit Rohstoffen und Hilfsgütern unsere Fertigkeiten in den Bereichen Waffe, Drohne, Objekt, Körper, Trupp und Rebellenunterstützung auszubauen und zu verbessern. Dabei werden stufenabhängig weitere Wahlmöglichkeiten im Fertigkeitsbaum der jeweiligen Kategorie verfügbar.
Aufgrund seines Umfangs ist der durch Far Cry inspirierte Fertigkeitenbaum sehr lobenswert und ein wichtiger Bestandteil der Langzeitmotivation.
Spielewelt und Athmosphere
Die Spielewelt in Wildlands, welche sich über 21 Regionen erstreckt, bietet durch ihre unterschiedlichen Ökosysteme, den Tag-Nacht-Zyklus und ihren sich ändernden Wetterbedingungen, atemberaubende Eindrücke und spektakuläre Bilder. Dazu ist die Umwelt akustisch sehr authentisch untermalt. Hier hat sich Ubisoft richtig Mühe gegeben. Auch die vielen Details, welche beachtet wurden, sind sehr lobenswert. Das reicht von Feinheiten der Umgebung wie im Wind wehenden Grashalmen und Sträuchern, verkommenen Hütten und Häusern oder brutal aufgeknüpfte Menschen am Straßenrand, über Staturen oder andere Sehenswürdigkeiten, an denen der Zahn der Zeit genagt hat, bis hin zu wahrnehmbaren Veränderungen an der Kleidung des gespielten Charakters. So können z.B. Kleidungsstücke dreckig oder Nass werden.
Man wird hier wirklich in eine lebendige Welt verfrachtet. Am Himmel kann man Vogelschwärme, Flugzeuge und Hubschrauber sehen, die ein Gebiet überqueren, oder Signalraketen die abgefeuert werden, um Landungsplätze für Schmuggler zu markieren. Auf unseren Reisen durch die Welt trafen wir auf verschiedene Tierarten und Einwohner der jeweiligen Regionen, die ihren Tätigkeiten nachgehen. In der Nacht schliefen diese in ihren Häusern – selbst Feinde, die wir so im Schlaf überraschen konnten. Im Kampf erlebten wir stellenweise filmreife Hollywood Action bei Verfolgungsjagden oder beim offensiven Angriff auf gegnerische Basen sowie eine Filmreife Explosionen.
Darüber hinaus bietet die Welt eine Menge zu entdecken. Alleine für die Erkundung des ersten Gebietes waren wir etliche Stunden unterwegs. Wenn man das alles hochrechnet, dann ist man mit Wildlands locker 80-100 Stunden beschäftigt. Wer auf Entdeckung- und Erkundungs-Elemente steht, wird hier reichlich viel vorfinden. Zwischen missionsrelevanten Informationen, neuen Waffen und Ausrüstungsgegenständen, Fertigkeitspunkten für euren Charakter, sowie Easter Eggs ist hier alles dabei. Als ebenfalls positiv hervorzuheben gilt die Tatsache, das man die gesamte Welt ohne Ladezeiten durchqueren, kann. Lediglich die Blitzreisen führen zu einem kurzen Ladebildschirm.
Handling:
Steuerung der Ghosts, Deckungssystem
Die Steuerung des Charakters sowie die Navigation durch die Befehlsmenus und Verwaltung von Equipment ist wirklich sehr angenehm, übersichtlich und einfach gestaltet. Spieler von Shootern werden sich sofort darin einfinden. Auch der Wechsel zwischen der Thrid- und First-Person Ansicht ist absolut gelungen und geht flüssig ineinander über.
Als Spieler von „The Division“ und „Rainbow Six Siege“ vermissten wir eigentlich nur ein paar ergänzende Features für das Deckungssystem. Zum Beispiel jenes, welches uns ermöglicht, um eine Ecke herum zu schießen und dabei gleichzeitig noch an der Wand angelehnt zu bleiben, oder die Option Bilndfire über eine Deckung zu geben. Auch das geduckte Rennen von Deckung zu Deckung wäre in offensiveren Gefechten ein hilfreiches Feature. Da es sich bei Ghost Recon Wildlands um einen Taktik-Shooter handelt, wäre es wünschenswert diese Features noch einzubauen.
Sicherlich wünschen sich einige Division Spieler auch zusätzlich die Möglichkeit, eine Rolle seitwärts oder nach vorne tätigen zu können. Diese wäre aber angesichts des schweren Equipments der Ghosts eher unrealistisch, weshalb hierauf sicherlich in Wildlands verzichtet wurde.
Fahrzuege, Flugzeuge, Hubschrauber & Boote
In Wildlands bietet sich die Möglichkeit die Welt zu Land, zu Wasser oder in der Luft zu bereisen. Im Vergleich zur Closed- und Open-Beta hat sich die Fahrphysik und Steuerung der Pkws und Motorräder bereits etwas geändert. Das Handling der Fahrzeuge ist fühlbar besser geworden, verhält sich aber dennoch eher Arkade lastig. Hier könnte noch ein wenig Abstimmung für ein realistischeres Fahrgefühl sorgen. Das fahren mit Booten gestaltet sich hingegen als sehr angenehm und einfach, während das Fliegen, insbesondere von Flugzeugen, ein wenig mehr Übung erfordert. Sobald man das richtige Feingefühl hierfür entwickelt hat, ist es aber problemlos durchführbar.
Wünschenswertes für die Zukunft
Bevor wir zu unserem Fazit kommen, möchten wir noch ein paar Dinge eingehen, die wir gerne durch spätere Updates in Ghost Recon Wildlands sehen würden. Da der Titel besonders im Mehrspieler Modus hervorsticht, wäre es schön, künftig hierfür immer wieder neuen Content durch Erweiterungen geliefert zu bekommen. Das erste 4vs4 PvP Update wurde ja bereits angekündigt. Durch das Setting und die offene Spielewelt bieten sich natürlich noch zahlreiche weitere Möglichkeiten für immense Mehrspieler Erfahrungen. Dieses Potenzial sollte daher auf jeden Fall weiter ausgeschöpft werden. So könnte man beispielsweise im späteren Verlauf eine neue Form des PvP in Verbindung mit NPCs integrieren, wobei zum Kartell übergelaufene Ghosts versuchen müssen, die Missionen des gegnerischen Teams zu vereiteln. Alternativ wäre dieses Szenario auch für den PvE denkbar.
Weiter wäre es großartig, wenn das bereits oben angesprochene Feintuning an den K.I.Begleitern , sowie die Fahrphysik der Pkws und Motorräder noch etwas justiert wird und man die Animationsbewegungen der Grashalme im Wind noch etwas flüssiger hinbekommt, sofern dies Engine- und Leistungsbedingt möglich ist. Letzteres würde der ohnehin schon großartigen Atmosphäre den letzten Feinschliff verpassen. Zudem wären ein Ein- und Ausschalter für die Spawnfunktion der K.I. Begleiter in fahrende oder fliegende Fahrzeuge, sowie eine Option, die K.I. Teammitglieder separat anzusteuern, um weitere Taktiken zu ermöglichen, eine schöne Ergänzung im Setting. Nichtsdestotrotz ist der Shooter auch schon jetzt sehr gelungen.
Fazit
Mit Ghost Recon Wildlands liefert Ubisoft einen Taktikshooter mit Suchtpotenzial. Dabei überzeugt der Titel nicht nur im Singleplayer, sondern auch im Multiplayer. In letzterem Liegen auch eindeutig dessen Stärken. Die Kombination aus Story getriebenem Open-World-Action-Shooter mit Erkundungselementen, einem ausgeklügelten Setting sowie umfangreichen Fortschrittssystem, abgerundet durch eine großartige Atmosphäre der detailreichen sowie riesigen Spielewelt, sorgt bei Fans des Genres für einen großen und vor allem langen Spielspaß. Hier kommt man wirklich auf seine Kosten. Ghost Recon Wildlands gehört zu den besten Taktik Shootern, die wir seit langem Spielen durften. Auch für die Zukunft hält der Titel dank eines PvP Updates noch einiges bereit.
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