AMD Vega: Neue Grafikarchitektur auch in Xbox Scorpio?
Anlässlich des Jubiläums der Radeon Technologies Group blickt AMDs Chef der Grafiksparte zurück und gibt zudem einen ersten Ausblick auf Direct3D 12, Vulkan und die neue Grafikarchitektur Vega, welche im ersten halbjahr 2017 erscheinen soll.
Genau ein Jahr ist seit der Gründung der Radeon Technologies Group vergangen. Nun gibt AMD anlässlich des Jubiläums auf einer Investorenkonferenz erste Details zu kommenden Projekten preis. Die Leitung der Grafiksparte übernahm Raja Koduri. Dieser hatte schon den legendären R300, auch bekannt als Radeon 9700 Pro entwickelt. Im Vergleich zur Konkurrenz ist die aktuelle Grafikarchitektur namens Polaris allerdings nicht ganz so schnell. Nun soll Vega dieses Defizit aus der Welt schaffen und Radeon wieder mit an die Spitze bringen.
Was bietet die neue Grafikarchitektur Vega?
Bei Vega handelt es sich um eine verbesserte Grafikarchitektur auf Basis des Graphics Core Next (GCN). Kombiniert wird sie mit High Bandwidth Memory (HBM2). Neben einer höheren Performance Pro Watt soll vor allem die Effizienz steigen. Ein Punkt bei dem die aktuelle Technologie derzeit nicht besonders gut weg kam.
Die Konkurrenz Modelle der Nvidia Maxwell V2 Serie erreichten schon vor 2 Jahren die gleiche Performance Pro Watt, wie die aktuell auf dem Polaris-Chip basierenden Grafikkarten Radeon RX 480, RX 470 und RX 460. Vorallem der kleinste Polaris-Pixelbeschleuniger in der Variante mit 2 anstelle von 4 GByte Videospeicher schneidet im Vergleich zur Geforce GTX 950 nur mäßig ab. Um das zu ändern möchte AMD in Zusammenarbeit mit Engine- und Spielestudios an einer verbesserten Kompression arbeiten.
Wie Koduri mitteilte, wird es dieses Jahr allerdings keine neuen GPUs mehr geben. Dies bestätigte ebenfalls die Aussage von Technikchef Mark Papermaster. Demnach wird Vega für das erste Halbjahr 2017 angesetzt sein.
AMDs Roadmap für die nächsten Monate: Crimson-Nachfolger, HDR-Games, Polaris-Notebooks und neue Spielekonsole Xbox Scorpio
Shader Intrinsics für spezielle Funktionen von Radeon-GPUs, wie sie id Softwares Arena Shooter Doom unter Vulkan nutzt, sind Aktuell seitens der Entwickler sehr gefragt. Daher arbeitet die Radeon Technologies Group derzeit an einem Nachfolger der Crimson-Grafiktreiber mit neuem Rotton-Codename. Tendenziell gesehen profitieren die Grafikkarten von AMD stärker vom OpenGL-Nachfolger und von Direct3D 12. Durch die Nutzung beider Grafikschnittstellen reicht auch eine Mittelklasse-CPU um eine anständige Performace für neue Spiele zu gewährleisten.
Bereits Ende diesen Jahres kommen erste Spiele mit High Dynamic Range (HDR) auf den Markt. Der größte Schwung folgt jedoch erst 2017. In etwa dem gleichen Zeitraum sind auch Notebooks mit Polaris-GPUs anberaumt. Darunter auch die bereits angekündigten Alienware-Modelle 13 R3, 15 R3 und 17 R4.
Die Radeon Technologies Group arbeitet zudem ebenfalls an integrierten GPUs, wie der für Raven Ridge und Microsofts kommende Konsole Xbox-Scorpio. Diese könnten sowohl von Polaris als auch von der Technologie der neuen Grafikarchitektur Vega profitieren.
Da zur Xbox Scorpio bislang nur wenige technische Details bekannt sind, ist der Einsatz der neuen Grafikarchitektur in Microsofts neuer Konsolen Revision jedoch reine Spekulation. Der Releasezeitraum würde jedoch passen.